Verein Babel: Integrationsprozess in Österreich und die Macht der (In)-Toleranz - Social Held

Verein Babel: Integrationsprozess in Österreich und die Macht der (In)-Toleranz

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published by Luiza Klecki
16/11/2021

Heute (16.11.) wird der internationale Tag der Toleranz gefeiert. In Zeiten der massiven Globalisierung kommen wir immer mehr mit anderen Menschen mit den verschiedensten Hintergründen in Kontakt. Dabei erkennen wir auch, wie verschieden wir Menschen sein können. Es gibt Kulturdifferenzen, Differenzen der Sprachen… doch eines sollte dabei nicht aus den Augen gelassen werden: Toleranz. Zu diesem Thema haben wir Krystyna Szwankowska-Antoł, Geschäftsführerin von Babel, interviewt – lest euch rein:

Social Held (SH): Ihr bei Babel setzt euch ja für die Integrationsunterstützung für Menschen mit nicht-deutscher Muttersprache ein. Die angestellten Lehrer:innen kommen auch hauptsächlich aus dem Ausland. Wie haben Sie persönlich Ihren Integrationsprozess in Österreich erlebt und welche Schwierigkeiten tauchen da für die meisten auf?

Krystyna Szwankowska-Antoł (KS-A): Die erste Barriere, die aufgetaucht ist, ist die Sprache. Auch wenn man beispielsweise Englisch beherrscht, kommt man in den meisten Fällen nicht weiter. Beamte wollen oftmals einfach nicht auf Englisch kommunizieren. Hingegen werden die Lehrer*innen, die aus dem Ausland kommen und die Sprache können, bei den großen Institutionen nicht an Lehrpositionen eingestellt, da sie keine Muttersprachler sind. Ihre Anträge werden zurückgewiesen, ohne ihre Kompetenzen geprüft zu haben.

 

SH: Am 16.11. wird der internationale Tag der Toleranz gefeiert. Inwiefern haben Sie in Ihrer Organisation sowohl als auch in Ihrem Alltag schon Intoleranz erlebt?

KS-A: Persönlich habe ich keine direkte Intoleranz erlebt. Aber die Organisationen, die von Menschen mit nicht-deutscher Muttersprache geführt werden, haben es schwieriger, was staatliche Beihilfen und Unterstützung der Tätigkeit anbelangt.

 

SH: Was muss sich Ihrer Meinung nach ändern, damit die Gesellschaft gegenüber Menschen mit nicht-deutscher Muttersprache toleranter und inklusiver wird?

KS-A: Vor allem sollte sich die allgemeine Sichtweise ändern, dass manche Sprache (und Bewohner der Staaten, die diese Sprachen sprechen) weniger prestigevoll sind als andere. Wenn man einem Menschen aus einem nicht-deutschen, aber westlichen Staat begegnet, haben einige eine ganz andere Einstellung, als wenn sie jemanden aus dem Osten begegnen.

 

SH: Inwiefern macht Babel in unserer Gesellschaft zu diesem Thema einen Unterschied und wer kann sich bei Ihnen engagieren?

KS-A: Zu uns können alle Menschen kommen, egal welche Sprache sie sprechen oder aus welchem Land sie sind. Alle, die beim Thema Integration helfen wollen, können sich beim Verein Babel engagieren. Alle sind herzlich willkommen.

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