Earth Day – Durch Tun und Lassen die Erde entlasten
20/04/2021
Am 22. April ist internationaler Tag der Erde. Dieser Tag ist vor allem für eines gut: unsere Umwelt wieder mehr zu schätzen lernen und uns auch so zu verhalten. Deshalb eine kleine Auffrischung von kleinen und großen Dingen, mit denen man unserem Planeten einen Gefallen tun kann.
Wer in Sachen Klimaschutz die Flinte schon ins Korn geworfen hat, sollte noch einmal aufhorchen. Manchmal sind die Dinge, die man fürs gute Klima tun kann, einfacher, als man denkt. Denn das richtige Klima ist ansteckend.
Wir müssen den Gedanken “alles oder nichts” aus unseren Köpfen verbannen, aufhören uns über Flexitarier lächerlich zu machen und stolz unsere Tupper-Dose ins Restaurant mitnehmen. Auch kurzfristige Umwelt-Challenges wie der “No Plastic November” machen einen Unterschied. Jeder Beitrag zum Klimaschutz ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die Herausforderung ist nur anzufangen.
Wie der Stein ins Rollen kommt
Das Stichwort Symbolpolitik ist beim Thema Umweltschutz häufig in Gebrauch: Das Plastiksackerl-Verbot macht unsere Erde nicht sauber. Das Rad anstatt das Auto zu nehmen, kann an unserer CO2-Bilanz nichts ausrichten und der McDonals-Boykott wird das Klima auch nicht retten. Die kollektive Wirkung wird jedoch unterschätzt.
Die Wissenschaft ist sich schon seit Jahren einig, dass kollektivem Handeln eine große Bedeutung bei gesellschaftlichen Lern-und Emanzipationsprozessen zukommt. Diese Strukturen können also eine Möglichkeit sein, globale Probleme, die bisher als unlösbar gegolten haben, auf eine kollektive und lokale Ebene herunter zu brechen und dem Machtlosigkeitsgefühl entgegenzuwirken. Spricht man seinem Tun oder eben Lassen eine nachhaltige Wirkung zu, ist auch die Motivation dazu gegeben. Und diese steckt an.
So hat das Bewusstsein und Handeln des Individuums Einfluss auf Staats- und Marktakteuren, wenn dieses im Kollektiv passiert. Und Konzepte gibt es genug. Aber man muss mitmachen.
Den passenden Beitrag für sich finden
1. Bewusstsein schaffen mit Fensterschild
Ein Corona-sicherer Weg, um das Bewusstsein für unseren Planeten zu schaffen, ist ähnlich wie bei beim Pride-Monat, ein Fensterschild aufzustellen, statt auf die Straße zu gehen. Diese können mit den Tags “Earthrise” oder “Earthday2021” versehen werden. Hier findet man ebenfalls Inspiration.
Eine Aufmerksamkeit, die nur einen Klick entfernt ist, sind Petitionen. Man findet unter anderem auf aufstehen.at, change.org, earthday.org, greenheroes.at oder greenpeace.at Klima-Petitionen, mit denen man ein kollektives Zeichen setzen kann.
2. Sich “klimaneutral” spenden
Mit einer monatlichen Spende von 7€ an “Team Climate“ unterstützt man Projekte, mit denen man seinen Fußabdruck reduzieren kann. Alleine in einem Staat wie Österreich zu leben, verschafft uns einen CO2-Fußabdruck von 3,2 Tonnen. Dieser lässt sich wissenschaftlich fundiert und mehrfach verifiziert durch diese Projekte verringern. Man hilft dabei, den Wald in Peru zu schützen, Indiens Energie erneuerbarer zu machen und Trinkwasser in Bangladesch aufzubereiten.
3. Ernährung
Laut der Universität Oxford gehen 60% der Treibhaus-Emissionen der Landwirtschaft auf die Kappe von Fleisch- und Milchprodukten. Grund genug, etwas an seiner Ernährung zu schrauben. Die Wege dorthin können ganz unterschiedlich aussehen. So ist es für manche schon ein Fortschritt, einen fixen Tag in der Woche fleischfrei zu halten. Andere essen vielleicht nur mehr einmal die Woche Fleisch und wieder andere gestalten zwei Speisen pro Tag vegan. “Ganz oder gar nicht” muss nicht immer die beste Entscheidung sein. Es kann sein, dass eine vollständige Umstellung zum Vegetarismus oder Veganismus nicht lange hält, wenn man sich dazu zwingen muss.
Ein anderer Weg, klimafreundlicher zu essen ist, Lebensmittel vor dem Wegwerfen zu bewahren. Mit der App “Too good to go“ kann man Lebensmittel, die abgelaufen sind und nicht mehr angeboten werden günstig kaufen.
Mit einem Markt-Besuch kann man lokale Bauern unterstützen, Plastik vermeiden und Bio unterstützen. Damit vermeidet man auch lange Lieferketten und Umweltschäden durch Transport. Mit einem Ernteanteil kann man einen Bauern regelmäßigen unterstützen und auch durch einen Ernteausfall bringen. Über Ernteanteile und Gemüsekistl kann man sich hier informieren.
Was bei den meisten leider völlig unbeachtet bleibt, ist die Qualität von Lebensmittel bei einem Lokalbesuch. Eine Möglichkeit, hier einen Eindruck zu hinterlassen, ist nach den Produkten zu fragen: Aus welcher Haltung sind die Eier? Von wo stammen die Produkte und besonders das Fleisch? Handelt es sich um fragwürde Lebensmittel, kann man sich immer noch für ein anderes Gericht entscheiden. Auch das Nachfragen im Supermarkt kann etwas bewirken. Filialleiter oder Mitarbeiter können Wünsche weitergeben, was zum Beispiel zu einem größeren veganen Angebot oder mehr unverpackten Lebensmitteln führt.
4. Reduce, Remove, Reuse, Recycle, Upcycling
Reduce: Der Konsum ist tief in unserer Gesellschaft verankert. Zu einem günstigen T-Shirt, noch einem Wohnungsaccessoire oder zu dem Werkzeug, dass mir einen kleinen Handgriff erleichtert, fühlt man sich schnell hingezogen. Deshalb muss man sich bei einer Neuanschaffung umso bewusster fragen, ob ich diesen Gegenstand unbedingt brauche und wenn ja, ob ich ihn nicht sogar gebraucht bekomme.
Remove: Müll in der Umgebung ist nicht schön anzusehen, warum dann nicht gleich etwas mitnehmen und entsorgen. Einen Müllbeutel und Handschuhe in den Park mitzunehmen kann man auch zur Routine machen. Und ein Beutel ist schneller voll, als einem lieb ist.
Reuse: Neinsagen zum Plastiksackerl, Strohhalm, der Werbung beim Postkasten oder der Einmal-Verpackung bei Lebensmittel. Dazu gehört auch, nicht immer sein Stoff-Gemüsesackerl beim Einkaufen zu vergessen und sich nicht zu schade zu sein, seine Tupperdose oder eigenen Kaffeebecher mit ins Lokal zu nehmen. Und ein “Bitte keine Werbung”-Sticker ist im Nu selbst gemacht.
Recycle: Neben der üblichen Mülltrennung sollte man sich auch bei Plastikgegenständen und vor allem bei Elektroschrott um eine ordnungsgemäße Entsorgung bemühen. Seinen Elektroschrott sollte im Recyclinghof (MA-48) entsorgt werden. Die Weitergabe an einen Händler oder der Verkauf an Private kann dazu führen, dass das Gerät auf einer afrikanischen Müllhalde die Umwelt vergiftet.
Upcycling: Wer sich schon immer mal an der Nähmaschine versuchen wollte, hat mit alten Kleidungsstücken einen leichten Start. Wer seiner alten Kleidung einen neuen Sinn geben will, kann diese an den Kleidercontainer nebenan spenden, an Freunde verschenken oder bei Kleidertausch-Aktionen mitmachen.
5. Volunteer- und Spendemöglichkeiten
Je nachdem, ob gerade die Ressource Zeit oder Geld in einem Maße vorhanden ist, das es ermöglicht, etwas davon abzugeben, kann man Organisationen durch Volunteering oder Spenden unterstützen: WWF, Green Heroes, Global 2000, die Fairmittlerei, Zero Waste Austria.