Bienen – die fleißigen Klimaschützer*innen - Social Held

Bienen – die fleißigen Klimaschützer*innen

Share
published by Aga Król
19/05/2021

Doch warum brauchen Bienen eigentlich einen eigenen Tag, der nach ihnen benannt ist? Wie tragen sie zum Klimaschutz bei? Was kann jede*r Einzelne tun, damit wir auch weiterhin viele kleine, gelb-schwarz-gestreifte Honigproduzent*innen in unserer Umwelt finden, und was leistet Zero Waste Gardening für einen Beitrag dazu? Antworten darauf findet ihr in folgendem Artikel:

Ein Gastbeitrag von Andrea, #krautblog und Marie, Zero Waste Austria

Aufgabe der Bienen

Bienen sind wahre Akkordarbeiter*innen. Sie sind verantwortlich für die Bestäubung von rund 80 % aller Nutz- und Wildpflanzen. Wie das funktioniert? Das Ziel der fleißigen Insekten ist es in erster Linie, den Blütennektar für die Honigproduktion zu sammeln. Bei diesem Vorgang bleiben kleinste Blütenpollen am Körper der Bienen hängen, die wiederum zur nächsten Pflanze transportiert werden. Ohne diese Bestäubung gäbe es deutlich weniger Pflanzenvielfalt, da auf diesem Wege die Fortpflanzung der Pflanzen stattfindet.

Bedrohte Insektenart

Die Zahl der Honigbienenvölker hat in den letzten beiden Jahrzehnten kontinuierlich abgenommen. Einer der Gründe dafür ist die fehlende Nahrung für Bienen, unter anderem durch den Anbau von Monokulturen-Pflanzen. Diese blühen nur kurze Zeit, und nach der Ernte werden keine weiteren Pflanzenarten mehr angebaut. 

Eine weitere Bedrohung stellt der Einsatz von giftigen Pestiziden dar, die zwar eine ertragreiche Ernte garantieren sollen, aber für Bienen und andere Insekten tödlich sind. Zudem schrumpft der natürliche Lebensraum der Bienen, da Blumenwiesen immer öfter abgemäht werden und Rasen absichtlich blütenfrei gehalten werden. 

Bienensterben – und die fatalen Folgen

„Stirbt die Biene, stirbt der Mensch“. Diese Aussage, die angeblich von Albert Einstein stammt, wurde zwar noch nicht wissenschaftlich bestätigt, jedoch ist bekannt, dass ein Aussterben der Bienen fatale Folgen für uns und unser Ökosystem hätte. Ohne die Bestäubung durch die schwarz-gelb gestreiften Tierchen (und anderer Insekten), gäbe es laut Global2000 rund ein Drittel unserer Lebensmittel nicht mehr. Was nur Wenige wissen: auch die Bekleidungsindustrie hätte ein Problem, da die Baumwollproduktion ebenfalls von der Bestäubung durch Bienen abhängig ist. Schließlich würde das gesamte Ökosystem aus dem Gleichgewicht geraten: das Verschwinden von Pflanzenarten hätte zur Folge, dass der Lebensraum anderer, für die Umwelt wichtiger Insekten verschwindet. 

Genug Schwarzmalerei, jetzt heißt es handeln!

Wie unschwer zu erkennen ist, hätte es negative Auswirkungen, wenn die Biene verschwindet. Um das zu verhindern, kann jede*r Einzelne einen Beitrag zum Erhalt der fleißigen Lebewesen leisten: 

  • Säe Wildblumen anstatt grünem Rasen im Garten, und biete so den Bienen einen Lebensraum zur Nahrungssuche
  • Stelle ein Insektenhotel in den Garten, übrigens ein tolles DIY-Projekt für die ganze Familie!
  • Kein Garten? Kein Problem! Auch auf dem Balkon oder in Blumenkästen am Fenster lassen sich ganz einfach bienenfreundliche Pflanzen (z. B. Lavendel) ziehen.
  • Achte beim Kauf auf Bio-Lebensmittel, da diese ohne chemische Pestizide und Dünger, die für Bienen tödlich sind, angebaut werden.
  • Apropos Chemie: Achte beim Kauf von Düngern auf die Zusammensetzung und verwende, wenn möglich, nur natürliche Pflanzenschutzmittel. Du kannst natürliche Mittel auch selbst herstellen! (Wie das geht, erklärt Andrea weiter unten im Text)

Step by Step zum Gemüse- und Bienenparadies

Wie du ganz einfach selbst eigene Pflanzen anbauen und somit ein Refugium für Bienen und andere wichtige Insekten schaffst, zeigt dir Andrea vom #krautblog mit ihrem Beitrag zum Thema ‚Zero Waste Gardening‘:

Beim Gärtnern und bei Selbstversuchen auf Balkon und Fensterbrett das eigene Gemüse anzubauen, können wir Ressourcen sparen. Ein paar Nutzplätzchen auf Balkon, Terrasse oder gar im eigenen Garten anzubauen, hilft mehr Bewusstsein für regionale, saisonale, unverpackte Produkte zu gewinnen – und bietet nebenbei einen wichtigen Lebens- und Nahrungsraum für Bienen.

Wertschätzung für Lebensmittel 

Wer schon mal selbst gegärtnert hat, weiß um den Aufwand bis ein halbes Kilogramm an Tomaten erntereif ist und zur sommerlichen Caprese oder Tomatensauce zubereitet ist. Unsere Wertehaltung und die Wertschätzung gegenüber den regional erzeugten und saisonal erhältlichen Lebensmittel wird steigen. Entsprechende Produktpreise kommen so dann dem Lebensmittelproduzenten – der Bäuerin, dem Bauer direkt in der Region zu.

Das Anbauen und die Pflege von Pflanzen als Freizeitbeschäftigung ist generell ein sehr umweltfreundliches, sinnstiftendes Tun. Dennoch lässt sich das Gärtnern nachhaltig(er) gestalten. Nachhaltig im Sinne von Ressourcen sparen, nicht mehr an Ressourcen zu verbrauchen als wirklich nötig sind. Heutzutage würde man dazu Zero Waste Gardening sagen.

Um einen Selbstversuch mit dem Anbau von Lebensmitteln zu wagen, sind gerade zu Beginn ein paar Dinge nötig. Doch, frage dich vorab: Brauche ich das wirklich? Gibt’s dafür eine Alternative? Kann ich das geschenkt oder geliehen bekommen? Lass dabei deiner Kreativität freien Lauf, um dem Ziel des eigenen Gemüse mit Fokus auf Ressourcenschonung näher zu kommen.

Nutze, was da ist. So lautet die Devise. 

DAS gilt immer und überall – nicht nur beim Zero Waste Gardening 

  1. Pflanzgefäße.

Durchstöbere dazu dein Kellerabteil, die Schränke oder schmökere mal am Dachboden deiner Großmutter. Eine Vielzahl an ganz wunderbarer Dinge zum Bepflanzen werden sich finden. Wichtig dabei: Unten in die Gefäße Löcher rein bohren, um Staunässe zu vermeiden.

  1. Schotter. 

Als Drainageschicht unten im Pflanzgefäß macht sich Schotter ganz gut. Den gibt´s aller Wahrscheinlichkeit nach in Kleinmengen direkt aus dem Bachbett des örtlichen Fließgewässers. 

  1. Vlies. 

Um eine funktionstüchtige Drainageschicht zu erhalten und die Erde beim Gießen nicht aus dem Topf zu spülen, eignet sich zwischen Schotter und Erde noch ein Vlies. Dazu kannst gut auf einer Baustelle nach einem Stück Vlies aus dem Abfall fragen.

  1. Kompost und Erde. 

Mache dir deine nährstoffreiche Erde selber indem du ein großes Pflanzgefäß mit ein paar Würmern nach und nach mit organischen Materialen füllst oder eine Wurmkiste nutzt. Du wirst sehen, das klappt wunderbar. Zu Beginn wird einmal eine größere Menge an Material gebraucht. Nutze für den Kauf von Erde direkt deine Pflanzgefäße oder nimm deine Säcke zum Produzenten mit. Solltest du Erde im Sack kaufen, nutze diesen Sack gleich als Pflanzgefäß.

  1. Werkzeug. 

Für den Garten am Balkon benötigst du vor allem deine Hände. Vielleicht ein kleines, vorhandenes Geschirr zum Erde schöpfen oder ein kleines Schäufelchen. Die Sandspielsachen der Kinder lassen sich dazu ganz gut nutzen. Falls du dir ein Werkzeug zulegst, kaufe dir ein hochwertiges, langlebiges Teil aus Eisen/Holz und unterstütze den kleinen, regionalen Händler.

  1. Beschriftungselemente. 

Zur Beschriftung von (Jung-)Pflanzen eigenen sich hervorragend Holzreste, Scherben oder einfach Hölzchen, die sich beim Spaziergang im Wald finden lassen.

  1. Rankhilfen und -gerüste. 

Nicht umsonst heißt es, dass in jedem Garten eine Haselnuss Platz finden sollte. Das Holz der Haselnuss oder auch der Weide eignet sich nämlich ausgezeichnet, um Rankhilfen für die eine oder andere kletternde Pflanze zu schaffen.

  1. Saatgut. 

Gewinne dein Saatgut selber indem du Pflanzen(teile) ausblühen lässt oder nutze Saatgutbörsen um Saatgut zu tauschen. Solltest du Saatgut kaufen, setze auf biologische (demeter) Qualität. Achte auf samenfestes Saatgut.

  1. Pflanzen. 

Für das Ziehen von Jungpflanzen versuche es mit unten und seitlich eingeschnittenen Eierkartons oder leeren Klorollen. Nutze vorhandene, gesammelte Pflanztöpfchen. Oder frage in deinem Bekanntenkreis rum, um zu solchen Töpfchen zu kommen. Am einfachsten geht´s natürlich gleich direkt in das Pflanzgefäß selbst gesät sofern in der Wohnung so viel Platz für ein paar Wochen ist. Nutze zudem Pflanzentauschbörsen oder frage Nachbarn und Bekannten nach (meist will irgendwer ein Stück Grün loswerden), um an Jungpflanzen zu kommen. Beim Kauf achte auf biologische Qualität. Achte auf die Samenfestigkeit, die Mehrjährigkeit und Winterhärte bei den Pflanzen. Gebe heimischen, robusten Sorten den Vorzug. Und sorge für Vielfalt im Garten. Setze auf Bio-Setzlinge aus Pflanzpresstöpfchen direkt vom Produzenten. Sprich: Du erhältst die Pflanze in gepresster Erde ohne Verpackung. Solltest du Jungpflanzen im Plastiktöpfchen kaufen, nutze diese für die Jungpflanzenzucht im nächsten Jahr, bringe sie dem regionalen Gärtner zurück, verschenke sie an ambitionierte Hobbygärtner*innen/Kinderbetreuungseinrichtungen oder verschenke in diesem Töpfchen ein anderes Pflänzchen.

  1. Wasser. 

Für das Gießen von Pflanzen in der Wohnung, am Fensterbrett oder Balkon eignet sich ausgezeichnet das Auffangen des täglichen Wassers, dass wir benötigen um beispielsweise Gemüse zu waschen, kurz mal die Hände oder ein Geschirr abzuspülen. Hierzu lässt sich ganz einfach eine größere Schüssel oder Wanne ins Waschbecken stellen. Beim Haus mit Garten(anteil) kann das Regenwasser oder selbiges Wasser aus der Dachrinne aufgefangen und zum Gießen verwendet werden. Oder vielleicht besteht sogar die Möglichkeit einen eigenen Brunnen zu schlagen. Wenn wir Pflanzen im Freiland überhaupt nicht oder nur in Dürrezeiten gießen, werden sie sich ein tiefer gehendes Wurzelwerk zulegen. Ein Gießen ist so im Freiland oft gar nicht nötig.

  1. Düngung. 

Mit einem guten Kompost wirst du nicht (viel) düngen müssen. Als grünen Dünger kannst du dir selbst Jauche / Pflanzentee aus Brennnesseln, Schachtelhalm und co. herstellen, die Eierschalen, Kaffeesatz und Asche sammeln (und zerkleinert) in den Topf, das Beet geben. Vielleicht nicht grade am Balkon, aber auf Terrasse und im Garten kannst du dir beim nächst gelegenen Pferdehalter etwas Pferdemist als natürlichen Dünger holen.

  1. Pflege. 

Belasse unschöne Pflanzteile an der Pflanze oder im Pflanzgefäß / Beet und nutze vorab genannte organische Abfälle, um weiterhin Humus direkt im Topf aufzubauen. Arbeite das einfach unter. So benötigst du nicht jährlich wieder und wieder Erde. Überlege dir zudem vorab wie viel an Zeit du für das Projekt Garten investieren möchtest. Berücksichtige das bei der Pflanzenauswahl. Frischgemüse (Salat, Radieschen) ist zum Beispiel arbeitsintensiver als wenn du auf Lagergemüse (Kartoffeln, Rote Beete) oder mehrjährige Sträucher setzt.

  1. Ernte. 

Eine laufende Ernte deiner Kräutern und deinem Gemüse regt das Wachstum vieler Pflanzen an. Re-Growing ist zudem gerade hip. Nimm einzelne Blätter vom Salat oder lass den Strunk beim Ernten (regrowing) stehen. Du wirst sehen, der Salat wächst von selber wieder nach und du kannst nochmals davon ernten. Schnittlauch kannst du vier bis sechs Mal im Jahr ernten. Kräuter wachsen nach, wenn du die frischen (nicht holzigen) Triebe erntest. Esse die Blüten der Pflanzen mit. Halte in diesem Falle einfach ein Messer in der Nähe des Gartens bereit oder nasche Dies und Das direkt von der Pflanze.

Retten wir die Biene!

Wie man sieht, ist es nicht sonderlich schwer, die bedrohten Bienen zu unterstützen und ihnen einen Lebensraum zu bieten, auch wenn man keinen Garten oder Balkon hat. Auch durch die eigenen Kauf-Entscheidungen und den bewussten Umgang mit der Natur kann jede*r Einzelne einen Beitrag zu einer bienenfreundlicheren Welt machen. Damit wir noch lange das Summen der fleißigen Tierchen in den Ohren haben!

 

Quellen: 

Mutter Erde: https://www.muttererde.at/allgemein/bienen-fuer-das-oekosystem-und-die-menschen-unersetzlich/

Global2000: https://www.global2000.at/bienen#~:text=Eine%20immense%20Arbeit%20von%20%20%20vor%20allem%20Honigbienen%20und%20Wildbienen.;text=Die%20Zahl%20%20%20der%20Bienenvölker%20sinkt,den%20Bienen%20das%20%20%20Überleben%20schwer

WWF: https://www.wwf.de/themen-projekte/bedrohte-tier-und-pflanzenarten/wildbienen-stark-gefaehrdet

Utopia: https://utopia.de/ratgeber/duenger-fuer-pflanzen-ganz-natuerlich-selber-machen/

us a line!

SAG UNS, WER DU BIST

Your email will be used exclusively for this subscription to keep you informed when Social Held goes live. We will never share this data with third parties.

Vielen Dank!
Ihre E-Mail-Adresse wird ausschließlich zur Kontaktaufnahme als Antwort auf Ihre Nachricht verwendet. Wir werden diese Daten niemals an Dritte weitergeben.
Die Angabe Ihrer Daten ist freiwillig. Wenn Sie nicht mehr möchten, dass wir von uns hören, senden Sie bitte eine E-Mail mit dem Betreff Abmelden an hello@socialheld.at.